AWO fordert verlängerte Weihnachtsferien

Die LIGA der freien Wohlfahrtspflege Thüringen hat sich mit einem Brief an das Bildungsministerium gewandt.

Der AWO Landesverband Thüringen e. V. begrüßt die Entscheidung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, die Präsenzpflicht für Schüler*innen vor Weihnachten auszusetzen. Gleichzeitig unterstützt die AWO die Forderung der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege nach verlängerten Weihnachtsferien. In einem Brief an den Thüringer Bildungsminister Helmut Holter fordert die LIGA, in der auch die AWO Thüringen organisiert ist, Weihnachtsferien von 20.12.2021 bis einschließlich 07.01.2022. „Insbesondere zusätzliche Ferientage in der ersten Januarwoche könnten zu einer deutlichen Entspannung der Infektionsketten an Schulen führen – und damit auch in den Familien und der ganzen Gesellschaft“, so AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja.

„Über Weihnachten und Silvester kommen viele Menschen zusammen – Ansteckungen zeigen sich aber erst danach, wenn die Schule wieder losgeht“, bemerkt Robert Steinäcker. Laut dem Leiter der Schlossschule der AWO im Saale-Orla-Kreis könne mit einem Schulstart am 10. Januar verhindert werden, dass viele Schüler, eventuell sogar ganze Schulklassen direkt zu Jahresbeginn wieder in Quarantäne müssen.

Wie dramatisch die Lage in den Bildungseinrichtungen tatsächlich ist und wie überfällig die Entscheidung des Ministeriums, zeigt ein weiteres Beispiel aus der AWO: Aufgrund der extrem hohen Fallzahlen im Landkreis ist die Friedrich-Adolf-Richter-Schule der AWO Rudolstadt am 8. Dezember zurück in den Distanzunterricht gegangen – zu hoch waren die Coronazahlen unter den Schüler*innen und Lehrkräften, zu groß das Ansteckungsrisiko für die noch nicht Betroffenen. „Wir haben von den Familien ausschließlich positives Feedback erhalten“, so Schulleiterin Thea Kneisel. „Die Eltern haben sich für die Entscheidung zugunsten der Gesundheit der Kinder sehr emotional bei uns bedankt. Und auch die Gesundheit unserer Mitarbeitenden möchten wir schützen.“ Um allen Kindern ein tägliches Mittagessen zu gewährleisten, bleibt die Mensa trotz Distanzunterricht geöffnet.

Die Ganztagsschule LEONARDO in Jena, die in Trägerschaft des AWO Regionalverbands Mitte-West-Thüringen arbeitet, hat sich aufgrund der hohen Coronazahlen bereits in der vergangenen Woche dazu entschieden, die Präsenzpflicht aufzuheben, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Seit 13. Dezember haben die Familien die Möglichkeit, zum Distanzunterricht zu wechseln. „Knapp die Hälfte nutzt dieses Angebot. Die Rückmeldungen sind sehr positiv – die Eltern sehen sich um eine große Sorge erleichtert“, fasst Schulleiter Sebastian Pester die aktuelle Situation zusammen.

Zurück