"Die Nähe muss mit Abstand stattfinden"

Die Arbeit der AWO-Hospizgruppe Suhl während der Pandemie

An der Arbeit der AWO Hospizgruppe in Suhl hat sich in den vergangenen Monaten eigentlich nicht viel geändert: Die Begleitung schwerkranker, sterbender Menschen und ihrer Angehörigen stand und steht nach wie vor im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Hospizbegleiter. "Was sich aber geändert hat, sind die Bedingungen, unter denen wir die Menschen begleiten konnten", erzählt Ines Ansorg. Seit vielen Jahren koordiniert sie die Arbeit der Gruppe hauptamtlich. "Wir mussten umdenken, flexibel reagieren." Dass die so wichtige Nähe nun mit Abstand stattfinden musste, sei manchmal schwer zu akzeptieren gewesen.

"Ich bin für dich da"

Trotzdem hielten die Ehrenamtlichen natürlich den Kontakt zu den ihnen anvertrauten Menschen: Es wurde telefoniert, Briefe geschrieben und sogar gezeichnet und gemalt. Sie übernahmen Einkäufe und andere Wege für die betroffenen Familien. Zuwendung und das Signal "Ich bin für dich da" wurde nun eben auf anderen Kanälen als gewöhnlich kommuniziert. Viele der Schwerkranken und Sterbenden zogen sich während der Pandemiezeit noch weiter zurück, waren ängstlich, unsicher oder wütend - und alle waren sie dankbar für die ehrenamtliche Arbeit des Hospizdienstes.

Einzelspaziergänge statt Trauertreff

Auch die Arbeit mit den Trauernden wurde umstrukturiert. Statt des regelmäßigen Trauertreffs fanden Spaziergänge statt, die sehr gut angenommen wurden. "Was uns außerdem allen gefehlt hat, ist das monatliche Treffen unserer Ehrenamtlichen", so Ines Ansorg. Viele Fragen und Sorgen, die bei ihnen insbesondere während der Corona-Zeit aufkamen, wurden stattdessen am Telefon geklärt. Nicht zuletzt litt die Öffentlichkeitsarbeit unter den corona-bedingten Beschränkungen. So mussten geplante Benefizveranstaltungen zugunsten der Hospizgruppe ausfallen.

Ein neuer Grundlagenkurs konnte durchgeführt werden

Auch der für April geplante Ausbildungsdurchgang für neue Sterbebegleiter musste erst einmal verschoben werden. Nach der Regellockerung im Juni konnte er einem ausreichend großen Raum starten. Am 4. Juli konnte der Kurs erfolgreich beendet werden.

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